Zehn Millionen Euro Invest: Erweiterung des Firmengeländes

Es gibt in Plettenberg Unternehmen mit amerikanischen, indischen und kanadischen Besitzern. Und es gibt die Firma Junior an der Ziegelstraße. Die Besitzer kommen aus Deutschland. Aus Plettenberg, um genau zu sein. Und genau dort investiert das Unternehmen nach den neuesten Planungen wieder Geld – viel Geld.

Rund zehn Millionen Euro will Geschäftsführer Gerhard Junior hier in den Bau einer neuen Produktionshalle für Gerüste stecken und mindestens 50 neue Arbeitsplätze schaffen. Doch anders als bisher kann sich das Unternehmen am Stammsitz nicht weiter ausdehnen, obwohl man dort noch freie Flächen besitzt. “Der Bereich hinter dem Radweg ist im Bebauungsplan noch kein Gewerbegebiet. Bis das so weit ist, vergehen bestimmt noch drei bis vier Jahre. Das ist uns zu lang”, sagt Junior, der sich deshalb kurzerhand an die Stadt Plettenberg wandte. Und die hatte zufälligerweise noch ein riesiges Gewerbegrundstück im neuen Industriegebiet “Osterloh-West” zur Verfügung. Das Hanggrundstück liegt oberhalb des früheren Franzosenweges – vis a vis zur Firma Korte.
“Wir platzen aufgrund der guten Baukonjunktur im Gerüstbau aus allen Nähten”, erklärt Junior, der erst im Jahr 2014 eine neue Press- und Stanzhalle mit aufgesetztem Parkdeck für rund fünf Millionen Euro unterhalb der Einmündung Bergstraße/Ziegelstraße errichtete.

Das neue Investitionsprojekt ist noch einmal eine ganze Nummer größer: Auf einer Gesamtfläche von fast 32.000 Quadratmetern will man eine Produktionshalle mit einer Nettobaufläche von 21.000 Quadratmetern errichten. Damit man die Größenverhältnisse einordnen kann: Ein Fußballplatz ist rund 7.000 Quadratmeter groß…

Problematisch bei dem Bauprojekt ist vor allem die Gebäudehöhe von maximal 13 Metern. Im Planungs- und Umweltausschuss soll am kommenden Mittwoch um 17 Uhr darüber diskutiert werden, wie der Gebäudekörper in die Hanglage eingepasst werden kann und welche Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Bislang konnte die Stadt das Grundstück nicht vermitteln, weil es nur mit größeren Baumaßnahmen nutzbar gemacht werden kann. “Dafür gibt es Bagger”, meint Junior ganz pragmatisch, der mit dem geplanten Bau zugleich ein klares Standortbekenntnis abgibt: “Wir bleiben hier im schönen Plettenberg.”

Das hofft auch Bürgermeister Ulrich Schulte, der sich gestern hocherfreut zeigte über die geplante Gewerbeansiedlung in der eher unwegsamen Hanglage. “Wichtig ist vor allem, dass Junior nicht nach Rosmart oder sonst wohin geht, sondern in Plettenberg investiert.” Dass durch den geplanten Grundstücksverkauf eingenommene Geld sei zudem für die Liquidität der Stadtkasse “eine gute Sache.”

Ungeachtet dessen wünscht sich Gerhard Junior als Geschäftsführer des 300 Mitarbeiter zählenden Unternehmens mit einem Jahresumsatz von 80 Mio. Euro möglichst bald den Bau der Elsetalentlastungstraße. Deren Fertigstellung habe Ex-Bürgermeister Klaus Müller vor sieben Jahren für das Jahr 2013 prognostiziert. Die Elsetalentlastungsstraße würde zum einen den Weg zum zukünftigen Junior-Zweigwerk verkürzen und zum anderen die Erschließung der Gewerbeflächen vereinfachen. Schließlich kann man fest davon ausgehen, dass das Unternehmen auch in Zukunft investiert. Und hoffentlich auch weiterhin in Plettenberg.

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